Die digitale Transformation ist die Basis für die Weiterentwicklung neuester Technologien und Weichensteller für Wirtschaft und Industrie. Bei einer Pressekonferenz vergangene Woche in Linz wurden Journalisten über den Fördercall „Digitale Transformation“ in Oberösterreich informiert. Dafür werden 4,8 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um Projekte zur Weiterentwicklung digitaler Lösungen in Unternehmen sowie den Wissenstransfer von Wissenschaft zu Wirtschaft in Oberösterreich zu unterstützen.

Neben Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus ACHLEITNER, Henrietta EGERTH (Geschäftsführerin Forschungsförderungsgesellschaft FFG) waren auch Günther SCHALLMEINER als Leiter der Siemens Niederlassung in Linz und Gerhard DIMMLER (ENGEL Austria GmbH, Leiter globale F&E und Beiratssprecher Mechatronik-Cluster) Teil der Pressekonferenz.

 

Siemens und die Industrialisierung

Die Industrie nimmt derzeit eine rasante Entwicklung. Die Anforderungen an die Unternehmen steigen ständig. „So gilt es nicht nur, die Produktivität und Effizienz der Produktion zu steigern und das Thema Nachhaltigkeit mehr in den Vordergrund zu rücken, sondern gibt es heute auch einen höheren Bedarf an individuellen Produkten und Lösungen bei gleichbleibender – wenn nicht sogar steigenden – Qualitätsanforderungen.  Neue Produkte und Modelle werden heute schneller auf den Markt gebracht als noch vor wenigen Jahren. Die Lösung liegt im Einsatz moderner Technologien – von Edge und Cloud Computing, Künstlicher Intelligenz (KI) bis zum Digitalen Zwilling. Sie schaffen intelligente Wertschöpfungsketten und neue Geschäftsmodelle“, betont Günther Schallmeiner, Leiter der Niederlassung in Linz.

 

Datensicherheit durch Netzwerk-Security

Die Basis für vernetzte Digitalisierungslösungen sind regionale Breitband-Internet-Initiativen. Gerade im Produktionsumfeld ist die Sicherheit der Daten das Um und Auf. Mit Siemens Industrial Security Services profitieren Industrieunternehmen vom umfassenden Know-how sowie der Fachkompetenz eines globalen Expert/innennetzwerks für Automatisierung und Cybersecurity. Der ganzheitliche Ansatz des industriespezifischen Konzepts basiert auf modernsten Technologien sowie den geltenden Security-Normen und Standards.

 

Mehr Flexibilität durch digitalen Zwilling

Der Kern der Digitalisierung sind die Vernetzung und Selbststeuerung. Vernetzte Systeme ermöglichen es, Daten und damit Informationen auszutauschen und somit flexibel und intelligent aufeinander zu reagieren. Mit Hilfe eines Digitalen Zwillings – eines virtuellen Abbildes eines Produkts, einer Produktion oder der Performance – kommt es zu einer nahtlosen Verknüpfung der einzelnen Prozessschritte, sodass Änderungen an einem Werk, einer Maschine oder einem Produkt innerhalb weniger Minuten erfolgreich implementiert werden können. Das steigert durchgängig die Effizienz, minimiert die Fehlerquote und verkürzt die Entwicklungszyklen. Unternehmen brauchen so keinen Service-Techniker an das andere Ende der Welt schicken, Probleme können durch Remote-Zugriff virtuell gelöst und so Stillstände vermieden werden (Predictive Maintenance).

 

Kompetenzzentren: Digitalisierung zum Anfassen

Siemens treibt mit Innovationen die technische Entwicklung der Digitalisierung voran und betreibt mehrere Kompetenzzentren, wie das DigiLab sowie das LivingLab in Wien, und arbeitet bei den Pilotfabriken der Technischen Universität Wien, Linz und Graz mit. In diesen Kompetenzzentren entwickelt Siemens Österreich gemeinsam mit anderen Unternehmen und Forschungseinrichtungen Zukunftslösungen für die Industrieproduktion. Sie dienen als Lernlabor für die Weiterbildung von Studierenden und insbesondere für Unternehmen, die sich mit aktuellen Digitalisierungs-Herausforderungen auseinandersetzen.

 

Nachhaltigkeit durch Digitalisierung am Beispiel Spitz

Bei den Automatisierungs- und Digitalisierungsprozessen in der Industrie geht es nicht mehr nur um den reinen Effizienzgewinn, sondern auch um Fragen der Ökologie und Nachhaltigkeit. Auch dazu kann die Digitalisierung einen wesentlichen Beitrag leisten. Ein Beispiel dafür ist der oö. Nahrungsmittelproduzent Spitz, der stark auf Digitalisierung setzt. Schon heute sorgt die vollautomatische Produktion in kleinen Chargen für hohe Flexibilität, Effizienz und Qualität. Die durchgängige, integrierte Lösung steigert nicht nur Prozessstabilität und Produktqualität, sondern minimiert gleichzeitig auch potenzielle Fehlerquellen. Zum Einsatz kommen bei Spitz Manufacturing-Execution-System(MES)-Lösungen mit Simatic IT Production Suite. Dadurch können Produktion und Fertigungssysteme gesteuert, die Fertigungsprozesse auf die Lieferkette abgestimmt und die Lücke zwischen betriebswirtschaftlichen Systemen und Prozessleitsystemen geschlossen werden. Die Materialwirtschaft ist ebenso in die Automatisierung integriert wie die Erfassung der Betriebsdaten, die auch für das Energiemanagement genutzt werden.