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Schienenverkehr ans Rote Meer

Siemens Mobility Graz: Fahrwerke für Großauftrag aus Ägypten

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Nachhaltig, leistungsfähig und schnell: Ägypten setzt auf ein modernes, sicheres, integriertes Bahnnetz und hat Siemens Mobility und Partner mit der schlüsselfertigen Errichtung der ersten 660 Kilometer der neuen Strecken betraut. Siemens Mobility wird insbesondere Hochgeschwindigkeits- und Regionalzüge, Lokomotiven und Bahninfrastruktur sowie zugehörige Services liefern. Mittlerweile steht fest: Die Drehgestelle für die Fahrzeuge werden allesamt im Werk Graz entwickelt und gefertigt. Auch Komponenten-Lieferanten aus Österreich sind mit dabei.

Das ehrgeizige Projekt ist mit großem Prestige und auch technischen Herausforderungen verbunden. Gerade deswegen tüfteln die Grazer High-Tech-Ingenieure bereits intensiv an Lösungen: Beispielsweise könnte der feinkörnige Wüstensand sensible technische Bauteile, Dichtungen, den schützenden Lack oder auch die Fahrwerke selbst schädigen. Auch der Kontakt zwischen Fahrleitung und den ebenfalls in Graz erzeugten Stromabnehmern könnte beeinträchtigt werden. Diese Pantografen werden daher in den nächsten Monaten digital weiterentwickelt und danach auf einem speziellen Prüfstand für den Einsatz in der Wüste getestet. Wichtige Komponenten wie Klimaanlagen und Antriebe müssen ebenfalls an die hohen Umgebungstemperaturen angepasst werden.

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Ein Suezkanal auf Schienen

Die 660 Kilometer lange Strecke wird die Hafenstädte Ain Sukhna am Roten Meer sowie Marsa Matruh und Alexandria am Mittelmeer verbinden, wodurch eine mit dem Suez-Kanal vergleichbare Verbindung auf dem Schienenweg entsteht. Nach ehrgeizigen Plänen der ägyptischen Regierung sollen hohe Investitionen in ein zuverlässiges, nachhaltiges Schienennetz auf dem neuesten Stand der Technik fließen.
  

Positiver Einfluss auf Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft

Bereits die erste Strecke wird sich auf Gesellschaft und Umwelt des Landes positiv auswirken. Durch die Umsetzung des Projekts schafft das Konsortium direkt mehr als 15.000 Arbeitsplätze im Land. Zusätzliche 3.800 Stellen entstehen durch ägyptische Lieferanten und indirekt in der Wirtschaft des Landes. Voraussichtlich werden noch mehr Arbeitsplätze geschaffen, sobald weitere Strecken zur Umsetzung anstehen. Dazu gibt es von Siemens Mobility unterstützte technische Aus- und Weiterbildungsinitiativen vor Ort, aus denen die benötigten Fachkräfte für das Projekt hervorgehen.

Das voll elektrifizierte System wird den Primärenergieverbrauch und die Luftverschmutzung reduzieren, indem es die CO2-Emissionen im Vergleich zum derzeitigen Ausstoß des Auto- und Busverkehrs um 70 Prozent senkt. Das steigert auch die Lebensqualität der ägyptischen Bevölkerung. Das Bahnsystem wird auf modernster Technologie, bewährten Produkten und europäischen Standards basieren und mit dem zu liefernden Signalsystem höchste Sicherheitsanforderungen erfüllen.
  

Mehr als 30 Millionen Fahrgäste pro Jahr

Mehr als 30 Millionen Menschen sollen jährlich durch die neue Bahnstrecke befördert werden und dabei bis zu 50 Prozent der aktuellen Fahrtzeit sparen, was sich deutlich auf die Produktivität der erwerbstätigen Bevölkerung auswirken wird. So wird Kairo an die derzeit entstehenden neuen Ballungsräume angebunden. Die Bevölkerung Kairos hat sich seit 1980 verdoppelt und inzwischen eine Größenordnung von 20 Millionen erreicht. Als Maßnahme gegen Verkehrsstaus werden derzeit neue Städte um die Metropolregion Kairo herum entwickelt. Durch ein komfortables, erschwingliches Nahverkehrssystem im Großraum Kairo verringert sich die Fahrtzeit vom Osten in den Westen. Darüber hinaus verbindet die Bahnstrecke See- und Trockenhäfen für einen effizienteren Gütertransport, der im Inland um 15 Prozent zunehmen wird.

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